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Paul Max Franke geboren am 18. November 1914 in Erfenschlag bei Chemnitz wurde am 19. Februar 1933 von SA-Leuten überfallen und erstochen.
Nachdem bei den Wahlen 1932 der Stimmanteil der NSDAP gesunken war, erhofften sie sich zu den Wahlen am 5. März 1933 eine Zunahme der Stimmen. In Erfenschlag führte die Chemnitzer SA am 19. Februar 1933 einen sogenannten Werbemarsch durch. Paul Franke, Mitglied des Reichsbanners, protestierte mit Einwohnern gegen den faschistischen Aufzug. Die SA-Schläger gingen zum Angriff über und stürzten sich auf Paul Franke, der am Rockaufschlag das Abzeichen des Reichsbanners trug und erdolchten ihn auf offener Straße. Am 24. Februar bewegte sich der fast unübersehbare Trauerzug vom Südbahnhof in Chemnitz nach Erfenschlag, wo in der Turnhalle der Arbeitersportler eine würdige Gedenkfeier stattfand. Anschließend führte der Trauerzug zum Friedhof in Einsiedel. Dieser gestaltete sich zu einer gewaltigen Demonstration für die Aktionseinheit gegen den Faschismus. Vertreter von SPD und KPD würdigten das Leben Paul Frankes. Das Wohnhaus von Paul Franke, Paul-Franke-Str. 6, wurde abgerissen.
Ehrungen: Gedenkstein in Chemnitz-Erfenschlag Paul-Franke Straße/Bahnhof Stadtteil Erfenschlag Die Pionierfreundschaft der POS "Walter Klippel" Erfenschlag (bis 1991) trug seinen Namen; jetzt Grundschule Erfenschlag Quellen/Literatur Broschüre "Aus der Vergangenheit lernen, die Gegenwart meistern, die Zukunft gestalten", Rat der Stadt Karl-Marx-Stadt, Abt. Kultur Broschüre "Gegen das Vergessen", VVN-BdA Stadtverband Chemnitz Stadt Chemnitz, Stadtarchiv Bürgerverein für Chemnitz-Erfenschlag e.V.
Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.
Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium.
Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.
Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S