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Paul Matz wurde am 17. August 1904 geboren und arbeitete als Gießer. Er wurde 1919 Mitglied der KPD und arbeitete zeitweise im Zeitungsvertrieb der Partei.
Den Faschisten als politisch aktiver Arbeiter bekannt, wurde er bereits Ende 1933 zu einem Jahr und zehn Monaten wegen gemeinschaftlicher Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens verurteilt und kam ins Zuchthaus Waldheim.
Nach Verbüßung der Strafe nahm er sogleich die illegale Arbeit wieder auf. In seiner damaligen Wohnung auf der Stollberger Straße 69("Wind") organisierte Paul Matz Zusammenkünfte seiner Mitkämpfer.
Während des zweiten Weltkrieges nahm er vielfach ausländische Zwangsarbeiter bei sich auf und versorgte sie mit Nachrichten und Lebensmitteln. Er legte mit Unterstützung anderer Antifaschisten ein illegales Waffenlager an. Die Absicht bestand darin, die Tage des Faschismus im aktiven Widerstand zu verkürzen. Die geistigen Initiatoren waren die beiden Chemnitzer Kommunisten Rudolf Harlaß und Ernst Enge, die mit den Widerstandsgruppen in Thüringen, Leipzig und Berlin, sowie mit dem ZK der KPD in Verbindung standen. Zur Ausführung des Planes kam es aber nicht.
"Wer an den Sieg des Faschismus glaubt, der ist ein Idiot!", so Paul Matz 1944 während einer Diskussion mit einigen Arbeitskollegen im Grundstück Zwickauer Straße 89.
Am 8. Juni 1944 wurde Paul Matz verhaftet und am 6. Dezember 1944 hingerichtet.
Ehrungen Gedenkplatte Andréstr.11, nach 1990 nicht mehr auffindbar Die Paul-Matz-Straße in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz wurde nach 1990 in Agricolastraße umbenannt
Quellen/Literatur Broschüre "Gegen das Vergessen", VVN-BdA Stadtverband Chemnitz Gedenkstätten, Urania-Verlag Leipzig - Jena - Berlin, Dezember 1973 Sächsisches Staatsarchiv
Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.
Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium.
Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.
Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S