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Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts entstand auf dem Kaßberg ein repräsentativer Gerichtskomplex. Ansässig waren hier Landgericht, Staatsanwaltschaft, Amtsgericht und die Gefangenenhaftanstalt. Diese Gebäude mit ihren Institutionen hatten auch in ihrer Geschichte als Stätten der Machtstruktur eine besondere Bedeutung.
Hier wurden zum Beispiel 1917/18 die Teilnehmer an den Antikriegsaktionen und 1919 die Augustkämpfer eingesperrt. Diese Reihe lässt sich fortsetzen bis zur Inhaftierung von Widerstandskämpfern gegen das NS-Regime. Ernst Enge wurde hier im Oktober 1944 ermordet. Erschießungen gab es auch infolge der Bombardierung dieses Gefängnisses am 5. März 1945. Von den damals in die Freiheit gelangten rund einhundert Inhaftierten wurden sieben erschossen. Der Gedenkstein am Hutholz in Neukirchen erinnert an diese Bluttat.
Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.
Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium.
Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.
Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S
Erinnerungnen von Richard Thiede (1906 - 1990) Herausgegeben von Gert Thiede
Zu diesem Bericht Im Januar 1984, mit bereits 78 Jahren, hat mein Vater versucht, sein persönliches Leben schriftlich festzuhalten.
Sein Ziel war es, die Erinnerungen einmal in einer Schrift zusammenzufassen und der Öffentlichkeit oder einem Museum zur Verfügung zu stellen. Dabei kam es ihm vor allem darauf an, die in Zeiten politischer Engstirnigkeit mancher Funktionäre, ihre abwertende und abweisende Einschätzung zum Wirken der Freien-Arbeiterunion-Deutschlands (FAUD) in der Betrachtung der Arbeiterbewegung richtig zu stellen. ....